1467 hatte Bruder Klaus auf seiner Pilgerfahrt vor Liestal eine Engelsvision. Das Erlebnis beeindruckt ihn so sehr, dass er in die Ranftschlucht zurückkehrt.
Der Titel des Hörspiels ist ein Zitat aus Niklaus von Flües Brunnenvision. Sie bildet das Herz des Werks. In verschiedenen Versionen entfaltet sie sich, mehrfarbig und mehrdeutig. Eine vorwiegend stille Musik führt in die Vision hinein. Sie ist durchsetzt mit Schreien, die auch die Schrecken des mystischen Schauens andeuten. Dazwischen reale Bilder des 15. Jahrhunderts: Blicke auf eine Zeit von Gärungen, Kämpfen, Rissen, Unterdrückungen von Mensch und Natur. Das 15. wird zum 20. Jahrhundert. Eine Art szenisches Oratorium.
Mit Texten u.a. von Wolf Biermann («Soldat, Soldat»), Walter Mossmann («Ballade vom Hexenhammer»), Hans Rudolf Hilty («Bruder Klaus»), Dorothee Sölle («Meditation»), Pablo Neruda (…Also entsteht die verdünnte Seele»), Ingeborg Bachmann («Alle Tage: Der Krieg... ), Ernesto Cardenal («Man hörte Schüsse...»).